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Die Marine in Flensburg

Flensburg und seine Marine - damals und heute

Der Flensburger Stadtteil Mürwik ist seit 1901 ein bedeutender Marinestandort, gegen Ende des letzten Jahrhunderts wurden allerdings einige Einheiten aufgegeben. Der Sitz des Flottenkommandos befindet sich jedoch wenige Kilometer nördlich der Stadtgrenze in Glücksburg-Meierwik.

Als erste Marineeinheit wurde in Mürwik im Jahr 1901 ein Torpedokommando gegründet. Bereits wenige Jahre später kam die damalige Marineoffiziersschule hinzu, welche heute unter Bezeichnung Marineschule der militärischen Ausbildungen der Marineoffiziere dient. Zur Marineschule gehört ein eigener Bootshafen. Ebenso befindet sich in Mürwik die Marinesportschule.

Die Marinefernmeldeschule bestand bis zum Jahr 2002. Wehrpflichtige und Zeitsoldaten, welche für den Dienst als Funker oder Fernschreiber vorgesehen waren, erhielten ihre Grundausbildung in Eckernförde und ihre anschließende fachliche Weitebildung in Mürwik. Die sechs Monate dauernde Ausbildung zum Funker oder Fernschreiber rentierte sich auf Grund der zunehmenden Verkürzung des Grundwehrdienstes nicht mehr, für die wenigen Zeit- und Berufssoldaten ist keine eigenständige Marinefernmeldeschule erforderlich. Heute wird ein Teil des Kasernengeländes der ehemaligen Marinefernmeldeschule durch die nicht einer einzelnen Waffengattung zugehörige Bundeswehrschule für strategische Ausbildung weiterhin als militärische Ausbildungsstätte genutzt.

Alle in Mürwik stationierten Einheiten nutzen einen abseits der Wohnbebauung gelegenen Schießplatz gemeinsam.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges dienten die Marineanlagen in Flensburg-Mürwik kurzzeitig als Sitz der Reichsregierung Dönitz, deren Ziel eine Verzögerung der Kapitulation bei gleichzeitiger Beendigung der Kampfhandlung war, um möglichst vielen Menschen die Flucht aus den damaligen deutschen Ostgebieten zu ermöglichen.

Die Marine prägt den Ort Mürwik seit der Gründung der ersten Kaserne. Mürwik war zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ein kleines Dorf in der Nähe Flensburgs, dessen Sandstrand zu den beliebtesten Ausflugszielen der Bewohner der Nachbarstadt zählte. Die Marine vergrößerte die Einwohnerzahl Mürwiks, 1910 wurde die Gemeinde nach Flensburg eingemeindet. Die Bundesmarine beteiligte sich Ende der 1950-er Jahre an den Baukosten für die Christuskirche Mürwik und nutzt diese für Gottesdienste und Amtshandlungen gemeinsam mit der Ortsgemeinde.